Freitag, 6. Dezember 2013

Geschenke zu Weihnachten - Zeichen der Liebe oder Pflicht der Gesellschaft?

Als mich gestern der nette Mann im Radio daran erinnerte, dass heute schon wieder Nikolaus ist, traf mich fast der Schlag. Hatte ich es bei meinem ganzen Schul- und Krankheitsstress doch tatsächlich total verpennt, dass Weihnachten nun schon so nahe ist.

Und jetzt beginnt der Stress für mich erst so richtig. Jedes Jahr ist es das selbe. Ich sag euch, die Vorbereitungen für Weihnachten in einer großen Patchworkfamilie sind echt kein Spaß. Wer kommt an welchen Feiertagen zu Besuch und wer bringt wen mit? Und für alle gilt es die passenden Weihnachtsgeschenke zu finden. Was Geschenkideen betrifft gibt es auf dieser Welt wohl keinen, der so unkreativ ist wie ich.

Ich finde es fast schon schade, wie sehr die Geschenke heute doch in den Mittelpunkt von Weihnachten gerückt sind. Wisst ihr, als meine Geschwister (alle um einges älter als ich) noch kleiner waren, da war es in unserer Familie noch üblich, dass sie sich gegenseitig nichts, beziehungsweise nur ganz kleine Sachen geschenkt haben. Auch von meinen Eltern bekamen sie nicht besonders viel. Das Geschenk war ein Ausflug mit allen zusammen und die gemeinsame Zeit. Keiner von ihnen hat sich beschwert. Auch als ich noch ganz klein war, haben wir es dabei belassen. Doch mit der Zeit kamen immer mehr Einflüsse von außen. Die anderen Kinder bekamen haufenweise Geschenke und ihre Eltern waren fast schon entsetzt über unsere Tradition. Wie konnten die Kinder in unserer Familie zu Weihnachten nur so vernachlässigt werden?!  Also fing es auch bei uns an, dass sich alle gegenseitig größere Geschenke machten. 

Nun habe ich das Gefühl, dass diese Geschenke von Jahr zu Jahr unpersönlicher werden. Denn es wird immer mehr zu einer Pflicht die erfüllt werden muss. Ich kann mich kaum noch auf Weihnachten freuen, weil da immer die Sorge ist, was man schenken soll. Vielleicht ist das in kleineren Familien kein Problem, aber bei fünf Geschwistern wird das schon reichlich viel, da ja natürlich auch noch andere Familienmitglieder und Freunde bedacht werden müssen. Natürlich stimmt es, dass es etwas schönes ist, für die Menschen die einem am Herzen liegen schöne Dinge zu suchen, mit denen man sich für alles bedanken kann. Aber dafür brauche ich keinen extra Tag, an dem man mir sagt es sei meine Pflicht dies zu tun. 

Ich kenne einige, die das völlig anders sehen als ich, und das finde ich auch ok, aber ich kenne genug, denen geht es nicht anders als mir. Ich vermisse unsere alte Tradition, denn wir haben uns damals viel mehr geschenkt als heute, unsere Zeit. Und ich habe mich als Kind damit auch nie vernachlässigt gefühlt. 

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich will nicht geizig erscheinen. Mir geht es nicht um das Geld was ich ausgebe, das mache ich gern für die Menschen die ich liebe. Es geht mir um den Verfall all der anderen Dinge, der mit dem kommerziell betriebenen Brauch des Schenkens meiner Meinung nach immer weiter zugenommen hat. 

Mich interessiert eure Meinung dazu. Stimmt ihr mir zu oder ist das in euren Augen ganz anders? Lasst es mich wissen.

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Nikolausabend (wenn ihr ihn nicht schon gestern gefeiert habt) und eine besinnliche Weihnachtszeit! Nikolaus Smliey mit Nikolausmütze

Bild: http://kikimees.blogspot.de/2013/10/schon-weihnachtsgeschenke-besorgt-diy.html

2 Kommentare:

  1. Schön geschrieben! Ich kann mich dir (leider) auch nur anschließen. Ich lebe auch in einer Patchwork-Familie (habe aber "nur" drei weitere Geschwister, die alle jünger sind als ich). Unter uns Geschwistern haben wir dieses Jahr gewichtelt. Das mag vielleicht etwas komisch klingen, aber ist echt von Vorteil. Da meine jüngste Schwester erst 8 ist, haben wir als Grenze 10€ genommen, was meines erachtens auch völlig in Ordnung ist.
    Ich finde auch, dass der eigentliche Gedanke von Weihnachten durch diesen ganzen Geschenkedruck und drubel komplett in den Hintergrund gerrückt wird. Und das finde ich schade. Ich bin zwar nicht mega religiös, aber trotzdem finde ich das ein wenig ironisch, wenn Leute, die kein bisschen an Gott glauben und das Ganze für völligen Schwachsinn halten, dann aber trotzdem Weihnachten feiern. Allein dadran sieht man, dass Weihnachten bloß noch einen reines Wirtschaftsprodukt ist..
    (Mal wieder ;) ) liebste Grüße
    Joelle von www.streifenblasen.blogspot.de

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    1. Das mit dem Wichteln in der Familie ist ja mal eine echt tolle Idee! Kannte das bisher irgendwie immer nur innerhalb des Freundeskreis, aber klar, funktioniert mit Geschwistern ja eigentlich genauso gut. Würde bei uns nur nicht klappen, weil fast nie alle zur gleichen Zeit da sind (weil ja immer beide Elternteile besucht werden wollen).
      Wünsche dir trotz unserem Gemecker eine schöne Weihnachtszeit ;D

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