Sonntag, 17. November 2013

Die zwei Seiten der Tumblr-Welt

Offizielles Tumblr-Logo 

Das Internet hat mittlerweile so zahlreiche Bloggerplattformen, dass man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. So ging es zumindest mir. In meinem Hinterkopf spukte schon länger die Idee eines eigenen Blogs. Irgendetwas womit ich meine Gedanken, meine Eindrücke und noch vieles mehr mit anderen Meschen Teilen kann. Der Reiz an der Sache war, dass diese Menschen völlig anonym, bzw. unbekannt für mich sein sollten. Mit meinen Freunden konnte ich mich auch in der Schule austauschen, doch es ist nunmal so, dass ihre Meinungen oft voreingenommen sind (sie wollen ja nicht verletzten) oder dass sie sich einfach für bestimmte Dinge nicht interessieren. Im Internet findet man "Gleichgesinnte", was  nicht immer positiv ist, aber der extremistische Missbrauch des Webs soll hier nicht das Thema sein. Außerdem kann man viel mehr Menschen erreichen, vielleicht sogar näher kennenlernen. Man hört unterschiedlichste Ansichten zu ein und dem selben Thema. Ja, ich hatte das Gefühl, bei der richtigen Nutzung eines Blogs kann man seinen Horizont erweitern.

Mein erster Schritt auf dieser langen Reise durch die Bloggerwelt war Tumblr. Ihr habt natürlich Recht wenn ihr jetzt sagt, dass mein Tumblr-Blog (http://amazingaudrey.tumblr.com/) nur bedingt etwas mit Horizonterweiterung und Meinungsaustausch zutun hat. Und ich stimme euch da völlig zu, aber wer von euch Tumblr etwas genauer kennt, der weiß, dass man sein Dash nach Lust und Laune gestalten kann. Je nachdem welchen Blogs man folgt, findet man auf seinem Dash die unterschiedlichsten Posts wieder. Egal ob selbstgeschossene oder gerebloggte Fotos, Zitate und Texte. Wenn ich mich bei Tumblr einlogge, werde ich begrüßt durch selbstgeschriebene Kurzgeschichten, spaßige Gifs, Bilder und Neuigkeiten vom BVB (ja, ich bin begeisterter Fußballfan!), Motivationssprüche und -bilder für ein dringend fälliges Workout und gesunde Ernährung, so wie viele inspirierende Street-Style Bilder von denen ich die (in meinen Augen) schönsten in meinem eigenen kleinen Blog verewige. So sammel ich mir meine Motivation, Information und Inspiration für meinen Tag.

Ich muss sagen, Tumblr und die dazugehörige "Tumblr-Gemeinde" ist mir in den letzten Monaten ans Herz gewachsen. Aber ich weiß, dass es da draußen wichtigere Dinge gibt, dass die Menschen die ich über Tumblr etwas näher kennen gelernt habe nicht die wichtigsten in meinem Leben sein können und niemals an meine "reallife Freunde" heranreichen können und das ich meine Zeit auch anderen Dingen widmen muss.

Aber manchmal habe ich das Gefühl, mit dieser Einstellung auf Tumblr ziemlich allein zu sein, genauso wie ich mich mit meinen 17 Jahren dort schon richtig alt fühle. Und genau das macht mir Sorgen. Ich kenne keine genauen Zahlen, doch meiner Erfahrung nach sind die meisten Tumblr-User um einiges jünger als ich. Jetzt werden einige sagen, lass sie doch, wenn sie dort ihr Hobby gefunden haben ist das doch schön für sie. Und mein Problem liegt auch nicht darin, dass sie Tumblr überhaupt nutzen, sondern dass ich mir nicht sicher bin, ob wirklich alle von ihnen schon damit umgehen können. Vielleicht übertreibe ich, aber wenn ich dann so Sachen lese, wie dass Tumblr die letzte Zuflucht ist, dass nur die Menschen auf Tumblr ein verstehen und dass die Tumblr-Freunde einem viel mehr bedeuten als die aus dem persönlichen Umfeld, dann dreht sich mir der Magen um.

Natürlich kann es schön sein, auch mal von Fremden Zuspruch zu bekommen. Ich kenne das sogar, dass man mit Menschen die einem weniger nahe stehe sogar besser über bestimmte Probleme reden kann als mit engen Freunden. Und sebstverständlich ist es auch möglich, dass sich über Tumblr echte Freundschaften entwickeln. Ich würde fast sagen, soetwas kommt der Brieffreundschaft von früher sehr nahe. Aber ich sehe hier trotzdem immer ein großes Potential zur sozialen Abschottung, bishin zur Internetsucht.

Ich verbringe auch viel Zeit im Web, aber torztdem habe ich die Kontrolle darüber und weiß wann es Zeit ist aufzuhören. Mich lässt aber das beklemmende Gefühl nicht los, dass einigen das eigene Internetverhalten schon längst entglitten ist.

Wie seht ihr das, glaubt ihr ich übertreibe maßlos oder ist meine Sorge berechtigt? Ich würde mich über jedes Feedback von euch sehr freuen (evtl. auch zu meinem Tumblr-Blog) und wünsche euch noch ein wunderschönes restliches Wochenende :*

P.S.: Zu Anfang meines Posts habe ich von meiner "Reise durch die Bloggerwelt" und meine Vorstellungen übers Bloggen geschrieben. Was meint ihr, würdet ihr euch für einen bisherigen Blogger Erfahrungsbericht und meine Pläne für die Zukunft interessieren oder eher nicht? Lasst es mich wissen, dann gehe ich vielleicht in einem meiner nächsten Artikel nochmals darauf ein.